Liliom
Liliom
By Ferenc Molnár
Liliom, a carousel barker at the funfair known all over town, meets Julie, a servant girl and his fateful love, while working on the carousel. Together, they risk their jobs out of longing for a life without exploitation. Once unemployed, Liliom feels increasingly humiliated. He starts to lash out and Julie too is the victim of his violence. When she gets pregnant, the economic desperation of the expectant couple worsens and Liliom is persuaded to take part in a robbery by his shady friend. When the robbery goes wrong, Liliom stabs himself. A court awaits him in the afterlife, which grants him a second chance on Earth after sixteen years of purgatory. Can a person change? German-Hungarian writer Terézia Mora has created a new translation of the most famous play by the Hungarian dramatist Molnár from 1909 for the Berliner Ensemble. Director Christina Tscharyiski places the focus on a society where people are at the mercy of the violent carousal of social injustice like figures in a shooting gallery and at the same time reproduce it.
Duration
1 hour 50 minutes
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Die Gewalt der SchamLiliom, der verführerischste Ausrufer auf dem Rummelplatz, ein Kenner der Illusionsmaschinerie fürs Volk und gewaltbereiter Gauner, trifft im Karussellbetrieb von Frau Muskát auf das Dienstmädchen Julie und damit auf eine schicksalhafte Liebe. "Es kann doch sein, dass auch aus einem Unmensch ein Mensch wird", fragt Liliom Julie in der Hoffnung, dass er sich verändern kann durch ihre Liebe. Für ihre gemeinsame Sehnsucht nach einem Leben frei von Ausbeutung setzen beide augenblicklich ihre Anstellung aufs Spiel. Arbeitslos fühlt sich Liliom jedoch zunehmend gedemütigt in seinem sozialen Status. Für seine Scham findet er keine Worte, stattdessen schlägt er um sich und diese Schläge treffen Julie. Als diese schwanger wird, steigert sich die Existenznot der werdenden Familie, sodass Liliom heimlich mit seinem Kumpan Stutzer einen Raubüberfall plant. Der Überfall misslingt und Liliom ersticht sich mit dem Messer, um Schmach und Strafe zu entkommen. Im Jenseits jedoch wartet ein Selbstmördergericht auf ihn, welches ihm nach sechzehn Jahren Fegefeuer eine zweite Chance auf Erden verspricht. Er darf seine Tochter Luisa kennenlernen, der Mensch kann sich doch verändern, oder?In Ferenc Molnárs parabelartiger Vorstadtlegende von 1909 ähneln die Menschen Schießbudenfiguren, ungehobelt und fragil zugleich. Christina Tscharyiski inszeniert eine längst morbide Karussell-Landschaft, in welcher die Menschen ihre erfahrene Gewalt in einem ewigen Kreislauf zu reproduzieren scheinen, jedoch die kommende Generation endlich das Schweigen darüber bricht.Von Amely Joana Haag
Berliner Ensemble
Stage:
Neues Haus
Bertolt-Brecht-Platz 1
10117 Berlin