Ein Bericht für eine Akademie
Ein Bericht für eine Akademie
Kafka's story Der Bericht für eine Akademie (A Report to an Academy) recounts an instance of becoming human. An ape called Red Peter has integrated himself seamlessly into imperial and royal high society. There was a time when he was hauled away and imprisoned but now, through a mad learning process, he’s made his way from the zoo through the circus into the centre of human society. But assimilation comes with a high price: giving up one’s origins, betraying one’s identity, the realisation that the human world is more »apish« than the ape world. Where is there a place for the Red Peters, the non-standardised, the homeless, the non-conformists? What is the cost of standardising, integrating, conforming? Throughout his stories Kafka regularly returns to themes of animals stumbling into the social systems of humans. Animals as the relatives that hold a mirror up to our human history repressed behind the mask of civilisation, animals as a disruption, but also as hunted, endangered and outcast. Hiding behind all this is also the question of civilised conformity, which is required to become fully human, even when the subjugation of one’s own origin is connected to it. Known for his civilisation-critical provocations, it’s not surprising that Oliver Frljić has chosen Kafka’s story Ein Bericht für eine Akademie as the basis of his second production for the Gorki. Using the narrative material as a basis, he develops a story of a brutal incarnation and interrogates the self- and externally-inflicted violation of one who once knew freedom and then landed in the prison of the privileged, the conformed, the standardised.
Premiere on 8/February 2019
Watch the Teaser
Photo: Esra Rotthoff
Stage Photos: Ute Langkafel
Aufführungsrechte: henschel SCHAUSPIEL Theaterverlag Berlin
Web
Cast
»Jonas Dassler […] reißt die Sache an sich. Perfekt jongliert er mit den Zweifeln und Gefühlen seiner Figur, überzeugend.[…] Der Schauspieler brilliert leidend und aufmüpfig, strauchelnd und scheiternd, sein menschlicher Triumph als vollwertiges Mitglied dieser Gesellschaft ist schließlich nicht als ein böser Alptraum.«
Spiegel Online, Bernd Noack»[M]it Material aus weiteren Erzählungen und Briefen, mit geschickten Eingriffen und Umstellungen gewinnen Frljić und seine Dramaturgin Johanna Höhmann einen Zweistünder, der die Menschwerdung Rotpeters als eine Geschichte der Entmenschlichung erzählt. Und nebenbei zu einem Triumph der Schauspielkunst wird.«
Morgenpost, Georg Kasch
»Vater Hagenbeck – mit umwerfender Verausgabungsbereitschaft: von Aram Tafreshian – nutzt die Gunst der Stunde für ein Paradebeispiel fehlgehender Vergangenheitsbewältigung.«
»Der Regisseur Oliver Frljić, der in Berlin zuletzt den selbstreflexiven Rechtspopulismus-Abend ›Gorki – Alternative für Deutschland‹ inszeniert hat, glückt hier eine bestürmend offene, undogmatische Kafka-Version. Zu verdanken ist das nicht zuletzt Jonas Dassler, der die Rolle des Rotpeter innehat. Dassler […] bringt einen Menschenaffen auf die Bühne, an dem das sogenannte Vorleben noch reißt, dem das Unheilvolle der zivilisatorischen Verbiegung im Leibe sitzt.«
Der Tagesspiegel, Patrick Wildermann
»Jonas Dassler gibt die meiste Zeit den zivilisierten Affen Rotpeter. Und wie! Mit gut gestopfter Pfeife im Ledersessel vor riesiger Bücherwand […] zaubert er Noblesse her. Dann wieder packen ihn die äffischen Instinkte, er zuckt, federnd überspringt er Hindernisse, zügelt sich, enthemmt sich, verschenkt sich, mäßigt sich. Ein faszinierender Auftritt. Tierisch gut.«
»Svenja Liesau stellt dazu einen Pfarrer von höherer grimassierenden Gnaden vor. Auch sie, wie alle hier, ein Spielteufel der Extraklasse. Aram Tafreshian wird als gleichfalls affenartiger Vater Hagenbeck den Hochzeitstoast sprechen, der der hohen Schule nachrkiegsdeutscher, nachkolonialer Leugnungsakrobatik entspringt, ein Toast mit runtergelassenen Hosen. Entflammt krabbelt er ins Publikum, wo weiter deklamiert und gepimmelt wird, die Leute johlen, es herrscht Feststimmung.«
»In seinen besten Momenten war dieser Abend herrliches Narrenspiel. Und wenn der Käfig nicht gesprengt wurde, so wurden seine Stäbe doch mächtig gebogen.«
nachtkritik.de, Christian Rakow
»Was für ein Ausnahmetalent! Jonas Dassler schiebt […] mal eben eine Performance als Affe Rotpeter in Franz Kafkas ›Ein Bericht für eine Akademie‹ ein, die zu den Highlights des Theaterjahres zählt. Es ist eine Freude, diesem Energiebündel und Vollblutschauspieler dabei zuzusehen, wie er sich voll und ganz in seine Rolle wirft.«
»Hier wird kein Risiko gescheut und keine Handbremse gezogen.«
Das Kulturblog, Konrad Kögler
Maxim Gorki Theater
Stage:
Gorki Theater
Am Festungsgraben 2
10117 Berlin