Das Solo (Teil 2)
Solo-Performances von Absolvent*innen der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg
Das Solo (Teil 2)
Solo-Performances von Absolvent*innen der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg
Was möchten wir erzählen, wenn wir ganz allein auf der Bühne stehen?
Im Modul "Das Solo" der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg suchen Schauspiel-Studierende im letzten Studienjahr eine persönliche und kreative Antwort auf diese Frage. Ihre selbst entwickelten Solo-Performances tauchen in persönliche Themen ein - von der eigenen Biografie über gesellschaftliche Herausforderungen bis hin zu universellen Fragen.
Am 20. und 21. Februar 2025 zeigt "Das Solo" am Theater unterm Dach sieben Solo-Performances, die eine Welt aus persönlichen, politischen und künstlerischen Erkundungen offenbaren. Lara Maria Humm taucht in die Tiefen des Ozeans und der eigenen Gedankenwelt, Franz Warnek hinterfragt die Kunst der Erinnerung und Sprache, während Alex Junge in einem popkulturellen Konzertformat Geschichte und Schmerz aufbereitet. Tobias Neumann beleuchtet schwule Ausgrenzungserfahrungen zwischen zwei Generationen. Marius Petrenz begibt sich auf eine Reise durch epigenetische Traumata, Maru und Rosa Schwanitz entwirren das Netz von Vergleichen und Identitäten als Zwillingspaar und Saba Hosseini bringt uns das Gefühl von Heimat und Zugehörigkeit in einem Flugzeug näher.
Jede Arbeit ist so einzigartig wie die Performer*innen selbst. Ohne aufwändiges Bühnenbild und Technik, aber mit einer klaren künstlerischen Handschrift, entstehen beeindruckende Stücke, die bewegen und überraschen. Die Performances zeigen die Vielfalt der Themen, die die nächste Generation von Theatermacher*innen antreiben. "Das Solo" ist mehr als ein kreatives Experiment mit verschiedenen ästhetischen und theatralen Formen. Es ist für die jungen Künstler*innen ein erster bedeutungsvoller Schritt in die Welt der Autor*innenschaft. Die Kakophonie der unterschiedlichen künstlerischen Positionen spiegelt die Hoffnung des Theaters wider: die Kraft, Neues zu denken, zu verändern und - gegen alle Widerstände - mutig eine Zukunft zu gestalten.
Duration
3 hours
Web
Credits
FREITAG, 21.02.2025, 19.00 Uhr – 22.00 Uhr
19.00 Uhr
ES KLOPFT AN MEINE MAUERN EIN WUNDERSAMES DING – von Marius Petrenz
Das Solo beschäftigt sich mit der epigenetischen Weitergabe von Traumata. In Zellkernen hausen die Erinnerungen vergangener Generationen, die wir unser ganzes Leben mit uns tragen. Was bedeutet es, wenn geschehene Leben zu einer konkreten Realität für unser Dasein werden? Ausgehend von einer persönlichen Erfahrung nimmt die Arbeit einen Streifzug durch das Themenfeld vor. Die Auseinandersetzung ist zwangsläufig eine mit dem eigenen Körper. Was steckt in unseren Fasern? Was haben diese Zellen schon gesehen? Der Abend ist performativ und verbindet tänzerische Elemente mit eigenen und Texten der Weltliteratur. Es wird auf einer Collage aus weißen Tüchern gespielt, auf der im Verlauf der Performance immer mehr Spuren hinterlassen werden. Hierbei wird mit blauer Farbe gearbeitet, die sich in einem Eimer in der Bühnenmitte befindet. Ein minimalistischer Musikeinsatz ergänzt die Komposition des knapp einstündigen Solos.
20.00 Uhr
ZWINGELINGE – von Maru und Rosa Schwanitz
ist eine performative Lesung. Der Text von Maru Schwanitz und einem Auszug von Rosa Schwanitz befasst sich thematisch mit der Politik des Vergleichens und der Theaterbubble anhand gemeinsamer und eigener Erfahrungen, Erinnerungen und Gedanken aus der Perspektive von weiblich sozialisierten eineiigen Zwillingen. Zwischen Existenzkrise, gesellschaftlichen, familiären und eigenen Zuschreibungen entsteht ein autobiografisches Mosaikbild von dem, was war, dem, was hätte sein können und der Suche nach dem, was jetzt ist. ZWINGELINGE ist der Versuch einer Emanzipation.
21.00 Uhr
SKY1379 – von Saba Hosseini
Eine spielerische, atmosphärische Solo-Performance über das Gefühl von Heimat und Zugehörigkeit an Orten, die nicht dafür gebaut sind. In SKY1379 entführt die Performerin das Publikum in die metaphorische Welt eines Flugzeugs, einem Ort des Übergangs und der Transformation. Durch die Inszenierung einer simulierten Flugreise erforscht die Performance das komplexe Gefühl von Heimat und Zugehörigkeit, insbesondere für Personen mit Migrationshintergrund. Was bedeutet es, sich zuhause zu fühlen? Wie fühlt es sich an, in einem Übergangsraum wie einem Flughafen „zuhause“ zu sein? Und welche Emotionen begleiten das Abheben und Ankommen?
Performer*innen: Marius Petrenz, Maru und Rosa Schwanitz, Saba Hosseini
kuratiert von: Anne Greta Weber
Theater unterm Dach
Danziger Straße 101Haus 103
10405 Berlin
5.00 EUR - 25.00 EUR
Liebes Publikum,
zur Zeit ist nur Barzahlung möglich. Eine Ermäßigung erhalten Sie gegen Vorlage eines Nachweises an der Abendkasse.
25,00 € Soli-Ticket*
15,00 € Normalpreis
10,00 € Rentner*innen, Arbeitslose, Auszubildende und Student*innen
5,00 € Schüler*innen, Menschen mit Behinderung, BerlinPass-Inhaber*innen
*Sie spenden 10 Euro für die Freunde des TuD e. V.
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