Woyzeck Interrupted
Woyzeck Interrupted
VON Mahin Sadri und Amir Reza Koohestani nach Georg Büchner REGIE Amir Reza Koohestani
Alles steht im Zeichen der Unterbrechung: Die Proben zu einer Inszenierung von Büchners Woyzeck werden kurz vor der Premiere unterbrochen, die Affäre des Hauptdarstellers mit der Hospitantin ebenfalls, genauso wie deren Schwangerschaft und die Zukunftsphantasie von einem gemeinsamen Kind. Sogar ihre Trennung kommt durch einen Lockdown zum Stillstand. Das Paar, das kein Paar mehr sein kann und vielleicht auch nie war, ist in einer Wohnung eingesperrt, zurückgeworfen auf seine wechselseitigen Abhängigkeiten und auf die Echos von Büchners Text.
Zeitungsberichte über Frauenmorde und die dazugehörigen Gerichtprozesse gaben seinerzeit den Anstoß für Georg Büchners Woyzeck. Hinsichtlich der Gewalttaten von Männern an Frauen hat sich in den vergangenen bald zweihundert Jahren kaum etwas geändert. Noch immer wird in Deutschland alle drei Tage eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet. Genau an diesem Punkt setzen die Dramatikerin Mahin Sadri und der Regisseur Amir Reza Koohestani an. Sie erzählen nicht vom Einzelfall, sondern machen sich auf die Suche nach genderspezifischen Machtverhältnissen und struktureller Gewalt im Privaten. Was sie finden, sind Muster, die sie auch zeigen – aber nicht um sie zu reproduzieren, sondern um sie zu unterbrechen.
Für Schulklassen: Woyzeck Interrupted bieten wir als Stream für das digitale Klassenzimmer an, den Sie für Ihre gesamte Schulklasse an Ihrem Wunschtermin nutzen können. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an service@deutschestheater.de.
Sprache
Dauer
1 Stunde 30 Minuten
Web
Besetzung
Autoren
Deutsches Theater Berlin
Spielstätte:
Kammer
Schumannstraße 13
10117 Berlin