Wasteland: Peter Pan
Wasteland: Peter Pan
MIT Texten aus T.S. Eliots Das öde Land, Motiven aus J. M. Barries Peter Pan und einem Text von Patty Kim Hamilton
„Hier wird niemand jemals je erwachsen.
Wir leben mit Nixen, Piraten und Feen…”
1904 veröffentlichte J. M. Barrie sein Theaterstück Peter Pan oder Der Junge, der nicht erwachsen werden wollte. Die Kunstfigur des Peter Pan avancierte seither zum Symbol-Bild für ewige Jugend und die Sehnsucht, niemals erwachsen werden zu müssen. Schlüsselfigur der Geschichte ist Wendy Moira Angela Darling, ein Mädchen aus London, das mit seinen beiden jüngeren Geschwistern und den Eltern Mr. und Mrs. Darling zusammenlebt. Eines Nachts, nachdem sie dem bei ihr im Kinderzimmer gestrandeten Peter seinen Schatten wieder angenäht hat, folgt sie ihm ins Neverland. Wendy führt durch ihr Ankommen Peter und die Lost Boys in die Welt der Geschichten und des „Erwachsenseins“ ein. Captain Hook, Tinkerbell, die Lost Boys, das tickende Krokodil, die Abenteuer von Peter Pan und seinen Freunden, sind Teil der magisch-eskapistischen Neverland-Welt. Barries Erzählung besteht jedoch nicht nur aus Abenteuern und Fantasiebildern, sondern ist auch gleichzeitig ein vielschichtiges Werk über Verlust, Identität, Endlichkeit und der Sehnsucht nach der Unbeschwertheit der eigenen Kindheit.
T.S. Eliots Gedicht Das öde Land (The Waste Land) gilt als eines der bedeutendsten literarischen Werke des 20. Jahrhunderts. 1922 veröffentlicht, spiegelt Eliots Text die Verwerfungen und Unsicherheiten seiner Zeit wider. Entstanden ist es nach dem ersten Weltkrieg, in einer Phase des Umbruchs und der Desillusionierung, die geprägt war von Trostlosigkeit und Leere, die der Mensch in einer von Krieg und Krisen durchzogenen Welt empfand. Alexander Eisenach, Jan Jordan und das Ensemble schaffen gemeinsam in Wasteland: Peter Pan ein Kaleidoskop mit Teilen aus T.S. Eliots Gedicht, Barries Peter-Pan-Geschichte und einem zeitgenössischen Text der Autorin Patty Kim Hamilton, in dem sie Wendys Geschichte – die am Ende ihres Lebens angekommen ist – erzählt und reflektiert. So entsteht ein Geflecht aus Bildern, Stimmen, Motiven, Figuren und Songs, die gleichermaßen verspielt, düster und alptraumhaft wirken und neben der Verlorenheit der Figuren auch Momente von Hoffnung und Liebe durchschimmern lassen.
Eine kollektive Arbeit des Ensembles, unter künstlerischer Leitung von Alexander Eisenach und Jan Jordan.
Dauer
1 Stunde 15 Minuten
Web
Besetzung
Autoren
Deutsches Theater Berlin
Spielstätte:
Kammer
Schumannstraße 13
10117 Berlin