Stadt der Frauen ‒ Feministische Betrachtungen in Mittelalter und Gegenwart
Stadt der Frauen ‒ Feministische Betrachtungen in Mittelalter und Gegenwart
1405 schreibt Christine de Pizan ihr Werk Das Buch von der Stadt der Frauen und bricht einen der ersten Literaturstreits vom Zaun. Christine de Pizan legt damit als einer der bemerkenswertesten europäische Schriftstellerinnen des Mittelalters einen Grundstein für feministische Selbstbestimmung und Befragung der Weiblichkeit. Den Streit führt die Schriftstellerin, die von ihrem Schreiben leben kann, gegen Männer. Mit ihrem Werk setzt sie u.a. dem von Jean de Meun gezeichneten Frauenbild in seinem Rosenroman eine Utopie entgegen: Sie errichtet eine fiktive Stadt der Frauen, basierend auf dem Baustoff der Wörter.
Am TR Warszawa beschäftigt sich im Oktober 2023 die Regisseurin und Autorin Emma Hütt mit Christine de Pizan als Figur und ihrem Werk in ihrer Inszenierung Miasto Kobiet, errichtet ihrerseits eine fiktive Stadt der Frauen und stellt das Hadern mit der eigenen Weiblichkeit in den Fokus. Die Berliner Nachwuchs-Regisseurin verbindet sich mit wichtigen Akteurinnen des polnischen Theaters, schlägt eine Brücke zwischen den beiden Nachbarländern.
Die Diskussionveranstaltung in Kooperation mit dem TR Warszawa nimmt das Werk Christine de Pizans und die inszenatorischen Übersetzungen in den Fokus: Was bedeuten diese feministischen Betrachtungen aus dem Mittelalter für die Gegenwart? Was ist die Situation der Frau in Polen und in Deutschland? Was bedeutet das für die Kunstproduktion, wo spiegelt sich das wider?
Mit der Berliner Regisseurin Emma Hütt sowie Weronika Murek, polnische Dramatikerin und Julia Wyszyńska, Schauspielerin im Ensemble des TR Warszawa und Margarete Zimmermann, Romanistin und Übersetzerin von Das Buch von der Stadt der Frauen.
Web
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
Spielstätte:
Roter Salon
Rosa-Luxemburg-Platz
10178 Berlin
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