Parsifal
Parsifal
Richard Wagner (1813 – 1883)
Philipp Stölzl rückt in der Geschichte um den »reinen Toren« vor allem Fragen nach dem Fanatismus hermetischer Religionsgemeinschaften ins Zentrum seiner Deutung: Antiaufklärerische Weltsicht, Wunderglaube, die gewalttätige Ausgrenzung von Außenseitern sind Themen, die er in Tableaux vivants als Zeitreise durch zwei Jahrtausende gestaltet... Dirigent: Sir Donald Runnicles; Regie: Philipp Stölzl; Mit Jordan Shanahan, Günther Groissböck, Klaus Florian Vogt, Joachim Goltz, Irene Roberts u. a.
Zum Stück
Im freien dichterischen Umgang mit Motiven aus unterschiedlichsten Sagen, der christlichen und buddhistischen Religion sowie Schopenhauers Ideenwelt schuf Richard Wagner mit seinem 1882 uraufgeführten PARSIFAL einen eigenen, neuen Mythos. Wagners „Bühnenweihfestspiel“ erzählt die Geschichte des „reinen Toren“, der von sich und seiner Berufung nichts weiß. Parsifal gerät in zwei gegensätzliche Welten: in die asketisch lebende Gesellschaft der Gralsritter und in den erotisch aufgeladenen Lustgarten Klingsors. Dort wird er durch den Kuss einer Frau – Kundry – hellsichtig und kann die Erlösungstat für den leidenden Gralskönig Amfortas und die Gralsritter vollbringen.
Der Wunsch nach Erlösung begleitete Wagner selbst jahrzehntelang, im PARSIFAL stellte er sich der Frage der privaten wie gesellschaftlichen Errettung auf künstlerischer Ebene mit besonderer Intensität. Eine starke Führungspersönlichkeit wird ersehnt, die Gesellschaft soll erneuert werden. Doch auch die Einsetzung des neuen Herrschers Parsifals ist nur eine weitere Etappe im sich wiederholenden, erstarrten Ritual der Macht.
Zur Inszenierung
Philipp Stölzl rückt Fragen nach dem Aggressionspotential und Fanatismus hermetischer Religionsgemeinschaften ins Zentrum seiner Auseinandersetzung mit Wagners Bühnenweihfestspiel. Antiaufklärerische Weltsicht, Wunderglaube und eine auch gewalttätige Abgrenzung von Außenseiterfiguren wie Kundry sind Themen, die auf einer Zeitreise durch Jahrtausende in opulenten Tableaux ihren Niederschlag finden.
Sprache
Dauer
5 Stunden 30 Minuten / Zwei Pausen
Besetzung
Produktionscredits
Mit freundlicher Unterstützung des Förderkreises der Deutschen Oper Berlin e. V. sowie der Lotto Stiftung Berlin. Der Kinderchor wird unterstützt von Dobolino e. V.
Bühnenweihfestspiel in drei Aufzügen
Dichtung von Richard Wagner
Uraufführung am 26. Juli 1882 in Bayreuth
Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 21. Oktober 2012
empfohlen ab 16 Jahren
Einführung: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Rang-Foyer rechts
Deutsche Oper Berlin
Bismarckstraße 3510627 Berlin
empfohlen ab 16 Jahren
Ab 16 bis 99 Jahre