Othello
Tragödie mit Musik
Othello
Tragödie mit Musik
Ein schwindelerregender Thriller mit charakterstarken Figuren.
Mitten in der Gesellschaft der Fremde, erfolgreich in seinem Tun, geachtet und angesehen. Und doch bleibt er der Fremde, jederzeit in Gefahr angefeindet zu werden, Ziel von Vorurteilen und rassistischen Ressentiments. Noch heutiger kann Shakespeare kaum sein.
Es sind Kriegsschauplätze, an denen Shakespeare seine Figuren aufeinanderprallen lässt: die Politik, die Ehe, das Bett. Und am Ende sind es nicht nur die Soldaten Othello, Jago und Cassio, die verwundet oder getötet auf dem Schlachtfeld zurückbleiben, sondern auch die Zivilisten: Desdemona, Rodrigo und Emilia, Jagos eigene Frau. Opfer von Othellos Blutrausch, Kollateralschäden eines Mannes im Wahn. Erschüttert und fassungslos schauen wir zu. Wie konnte es so weit kommen? Othello – ein Meilenstein der Theaterliteratur und eins der klügsten Stücke Shakespeares – ist ein reizvolles Vorhaben. Ein packender Thriller, charakterstarke Figuren im unweigerlichen Sog der menschlichen Katastrophe, getrieben von Liebe und Neid, Hass und Eifersucht.
Web
Stab
Besetzung
Inhaltsangabe
Zum Stück: Es ist Krieg. Zypern droht ein Angriff der türkischen Flotte. Die Machthaber Venedigs entsenden ihren besten Mann, den dunkelhäutigen Feldherrn Othello, zur Verteidigung der Insel. Doch die türkischen Schiffe geraten in einen Sturm und werden versenkt. Als Sieger gefeiert, zieht Othello mit seinem Gefolge in Zypern ein. Mit dabei ist Jago, ein von Rach- und Eifersucht zerfressener Kriegskumpane und Untergebener Othellos. Er neidet ihm nicht nur seine beruflichen Erfolge und die Heirat mit der jüngeren und adeligen Desdemona, sondern verdächtigt ihn auch, mit seiner eigenen Frau Emilia eine Affäre gehabt zu haben. Schützenhilfe bekommt er von Rodrigo, einem unglücklich in Desdemona verliebten Mann, der Jagos rassistische Ressentiments gegen Othello teilt. Aus Rache ersinnt Jago daher einen Plan zur Vernichtung Othellos und flüstert ihm ein, der in Ungnade gefallene Michael Cassio sei allzu vertraut mit Desdemona gewesen. Die Saat der Eifersucht fällt auf fruchtbaren Boden. Othello verstrickt sich zusehends in Jagos Netz aus Intrigen und Lügen und als dann noch ein Taschentuch, Liebespfand Othellos an Desdemona, bei Cassio auftaucht, steht die Entscheidung für den vermeintlich Gehörnten fest: Desdemona muss sterben.
Liebe, Hass, Eifersucht, Verrat und Abwehr gegenüber dem sogenannten „Fremden“ spielen sich in einer perfekten dramaturgischen Komposition in die Hände und in den unvermeidlichen Abgrund. In neuer Übersetzung und in unserer eigenen Bühnenästhetik werden die Musikalität und Virtuosität der Spielerinnen und Spieler mit Leichtigkeit, rasanten Verwandlungen und emotionaler Intensität in Szene gesetzt. So wird Shakespeare aktuell und direkt erlebbar: Gestern wird Heute, Alt wird Neu, Tragik und Witz spielen zusammen und Sie erleben die Shakespeare Company Berlin wie gewohnt als leidenschaftlich spielwütiges Ensemble, das das Publikum zutiefst berührt, unterhält und Begeisterung entfacht.
"…Wie üblich bei der Company teilten sich drei von ihnen, Philipp-Manuel Bodner, Thilo Herrmann und Katharina Kwaschik die sieben Nebenrollen, wobei sie durchaus auch klare Charaktere herausarbeiteten, wie Bodner als zurückhaltender, maßvoller Cassio, Herrmann als unglücklich verliebter Rodrigo oder Kwaschik als mit allen Wassern gewaschene Ehefrau, aber in ihrer Zuneigung zu Desdemona liebevolle Emilia und frech-forsche Hure Bianca.
Die gewichtigen Hauptrollen aber spielten diesmal durchgängig drei sehr überzeugende Protagonisten. Katja Uhlig war eine noch jugendlich leichtsinnige, aber in ihre Liebe zu Othello absolut sichere Desdemona, die ins Mark getroffen wird von dessen plötzlicher Eifersucht. Oliver Rickenbacher spielte in jeder Szene voll konzentriert den subalternen Soldaten Jago, der seinen Herrn Othello zu Fall bringen will und sich deshalb aller anderen bedient, schlau, sprachmächtig und verschlagen bis zur Brutalität und Mordbereitschaft - …
Michael Günthers Othello zeigte dessen Außenseitertum nicht in der Hautfarbe, … sondern in seiner Glatzköpfigkeit, seiner sperrigen, absolut hart wirkenden Riesengestalt, die seine Verletzlichkeit in seiner Liebe zu Desdemona und deren Liebe zu ihm überraschend erscheinen ließ, aber absolut plausibel von den beiden gespielt wurde. Und so wurde die berühmte Schlussszene, …, auch in dieser Aufführung zu einem emotionalen Höhepunkt, …"
Gerhild Ahnert
07.10.2020 MainPost
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Theater am Insulaner
Munsterdamm 80
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