#Motherfuckinghood
#Motherfuckinghood
Von Claude De Demo und Jorinde Dröse
Erfahrungen des Mutterseins decken sich selten mit dem, was Kultur und Sprache darüber vermitteln. Diese ideale, selbstlos sorgende, unendlich geduldige und noch dazu glückliche Mutter – es gibt sie natürlich nicht. Mutterschaft wird stattdessen zur Sollbruchstelle einer Gesellschaft: Wenn man Mütter weiterhin als bedingungslos Sorgende braucht, aber als Arbeitnehmerinnen nicht schonen kann. Wenn die Leistung des Mutterseins unsichtbar bleibt, wenn diese nicht nur das letzte Hemd, sondern auch noch die Rente kostet. Spätestens aber dann, wenn sich eine neue Generation von Frauen dagegen entscheidet, Mutter zu werden. "#Motherfuckinghood" ist eine Collage über Erfahrungen des Mutterseins. Ein Abend über Arbeit und Sorgearbeit, Feminismus und Söhne, über Mutterschaft und Kunst.Ensemblemitglied Claude De Demo initiierte das Projekt und schlug es der Regisseurin Jorinde Dröse vor. Dröse inszenierte u.a. am Thalia Theater, Maxim Gorki Theater, Schauspiel Frankfurt sowie Staatstheater Hannover. Seit 2009 arbeitet sie zudem als Mutter. Bitte beachten Sie: Eine Szene thematisiert auf sprachlich-darstellerischer Ebene Gewalt unter der Geburt. Diese Inszenierung ist aufgrund der Inhalte und Lautstärke nicht für Kleinkinder und Kinder geeignet.
Dauer
1 Stunde 15 Minuten
Web
Besetzung
Autoren
Inhaltsangabe
Wir wissen Bescheid über den Lehrkräftemangel, die fehlenden Kita-Plätze, den Gender Pay Gap und die längst nicht erreichte Vereinbarkeit von Vollzeitarbeit und Familie. Es gibt keinen Mangel an Studien über den Gender Pension Gap, die ungleiche Verteilung von Care- und Hausarbeit in Familien, auch über Mental Load oder die Teilzeitfalle wird gesprochen und geschrieben. Aber ändert sich auch etwas?Eines ja: Immer mehr Mütter sprechen darüber, was das alles konkret bedeutet. "#Motherfuckinghood" ist auf Initiative von Claude De Demo mit der Regisseurin Jorinde Dröse entstanden. Die Entwicklung begann mit einer breiten Recherche und war begleitet von vielen Gesprächen mit Schriftstellerinnen und Wissenschaftlerinnen. Drei Autorinnen haben Texte dafür geschrieben: Antonia Baum, Mareike Fallwickl und Emilia Roig. Weitere Texte von Claude De Demo, Alexandra Zykunov und Jana Heinicke sowie ein Interview mit der Soziologin Jutta Allmendinger sind eingeflossen.Daraus entstanden ist eine Collage über Erfahrungen von Muttersein, über Arbeit und Sorgearbeit, Feminismus und Söhne, über das Gefühl von Schuld, über den Kult der guten Mutter, und darüber, was es bedeutet, wenn Frauen sich zunehmend dagegen entscheiden, die unbezahlte Reproduktions- und Care-Arbeit zu übernehmen.von Karolin Trachte
Berliner Ensemble
Spielstätte:
Neues Haus
Bertolt-Brecht-Platz 1
10117 Berlin