MÖWE
MÖWE
VON FRICK/EPPLY/KULBATZKI
Aus einem eindrucksvollen Vorsprechen der Schauspielerin Lili Epply am Berliner Ensemble entsteht eine Inszenierung. Sarah Viktoria Frick, bekannt als Schauspielerin am Wiener Burgtheater, hat den Monolog mit Epply erarbeitet und führt Regie. Assoziativ geht die Inszenierung von dem berühmten Monolog der Schauspielerin Nina in Tschechows "Die Möwe" aus. Der neue Text entsteht in der gemeinsamen Probenarbeit, federführend ist die junge Berliner Autorin und Schauspielerin Anne Kulbatzki. Diese Nina Seretschnaja fordert sich selbst, das Theater und unsere Gegenwart heraus:
"Ich wollte immer Seefahrerin sein und gleichzeitig niemals. Naja, aber wenn Sie versuchen würden, direkt vor dieser offenen See einen großen Theatermonolog zu spielen, hätten Sie wirklich keine Chance, tut mir leid. Da können Sie sich den Wolf spielen. Das Meer hat die größte Faszination auf mich. Gegen die Gewalt der Natur hat die Gewalt der Kultur keine Gewalt. Aber da wollte ich gar nicht landen."
Dauer
1 Stunde 15 Minuten
Web
Besetzung
Autoren
Inhaltsangabe
MÖWE
VON ANNE KULBATZKI IN ZUSAMMENARBEIT
MIT SARAH VIKTORIA FRICK UND LILI EPPLY
FLUGVERSUCHE
Nina Saretschnaja stand zum ersten Mal 1896 in St. Petersburg auf der Bühne und erlebte einen berühmten Theaterskandal, einen formvollendeten Absturz. "In diesem Stück ist alles primitiv, hässlich und unsinnig" lautete die Kritik über die Uraufführung von Tschechows "Die Möwe", als würde das Schicksal der Figur des scheiternden Autors Konstantin Trepljow seinem Schöpfer selbst widerfahren. Tschechow war zu der Zeit längst Teil der heiß diskutierten Avantgarde, heute zählt "Die Möwe" zu den meistgespielten Theaterklassikern und die Figur der Nina eignet sich als Vorsprechrolle für Schauspielerinnen, denn Nina will nichts mehr auf dieser Welt als Schauspielerin werden. Dafür spielt sie einen von Trepljow geschriebenen Text vor, auf der Suche nach neuen Theaterformen, das Stück im Stück endet folgerichtig im Eklat. Zeitsprung: 2020 erarbeiten Sarah Viktoria Frick, renommierte Burgtheaterschauspielerin, und Lili Epply gemeinsam einen Vorsprechmonolog, der Lili Epplys Engagement am Berliner Ensemble nach sich zieht. Daraus entsteht die Idee eines Soloabends, der federführend von der Berliner Autorin und Schauspielerin Anne Kulbatzki begleitet wird. "Ich bin eine Möwe" sagt Tschechows Nina; die gegenwärtige Nina, gespielt von Lili Epply, sucht jenseits aller Fremdzuschreibungen nach ihrer eigenen Stimme. Sie versucht, die Autor:innenschaft über ihre Geschichte zu gewinnen, indem sie offensiv mit dem Blick der Zuschauenden spielt. An diesem Abend geht es also um nichts Geringeres, als um eine Liebeserklärung an das Schau-Spiel.•
Amely Joana Haag
REGIE Sarah Viktoria Frick BÜHNE Janina Kuhlmann
KOSTÜME Esther von der Decken MUSIK Manuel Poppe
LICHT Arnaud Poumarat DRAMATURGIE Amely Joana Haag
MIT Lili Epply
Berliner Ensemble
Spielstätte:
Neues Haus
Bertolt-Brecht-Platz 1
10117 Berlin