Luther, der Kardinal und die Daten
von Hans Eike von Oppeln-Bronikowski
Luther, der Kardinal und die Daten
von Hans Eike von Oppeln-Bronikowski
Ein Disput um Macht, Einfluss und Manipulation
Wie würde ein Mensch vom Schlage eines Martin Luther heute handeln, um gesellschaftliche Missstände aufzudecken? Würde er seine Thesen im Internet posten und danach als Whistleblower verfolgt?
Schon vor über 500 Jahren hatte sich eine regelrechte Börse für Sündenvergebung entwickelt. Man konnte sogar für seine Sünden im Voraus bezahlen und eine Art Ablassdepot anlegen. Das ganze Geschäft war an große Bankhäuser und Handelsfirmen verpachtet, die mit erstaunlich modernen Mitteln der Werbung und des Kundenfangs arbeiteten. Gegen diese Vorgänge lief der Mönch Martin Luther Sturm. Da er bei den Oberen der Kirche kein Gehör fand, kam es zu seinem Thesenanschlag in Wittenberg. Es folgte die Vorladung zu einem Verhör durch den Kardinal Cajetan. Der Kardinal forderte ihn auf zu widerrufen und drohte bei Nichtbefolgen mit Exkommunikation. Wir wissen, welchen Verlauf die Geschichte nahm.
Diese historischen Vorbilder inszeniert der Autor als gegenwärtige Persönlichkeiten, die über die Nutzung menschlicher Daten, die Entwicklung alternativer Intelligenzen, die Macht von „Internetkirchen“, über den Einfluss Gottes und den Sinn menschlichen Lebens verhandeln. Dabei verwebt er den Thesenanschlag in Wittenberg mit der Selbstermächtigung der Internetgiganten, über alle Daten zu verfügen und ein Netz zu spinnen, welches ausschließlich nach deren Regeln gewebt wird. Erkenntniswillen und ein kraftvolles Handeln, im Sinne Martin Luthers, kann dieses Netz zerreißen.
Der Autor Hans Eike von Oppeln-Bronikowski ist Rechtsanwalt und Notar a. D. in Berlin. Er veröffentlicht auch unter „Hans vom Glück“ diverse Kinderbücher und andere Werke.
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1 Stunde 10 Minuten
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