Lois Alexander: Yeye
Lois Alexander: Yeye
Yeye ist eine Hommage an Yemayá, die im Pantheon der Yoruba als Göttin des Meeres und der Mutterschaft gilt. In ihrer jüngsten Performancearbeit, die nach der Videopremiere nun erstmalig auf der Bühne zu erleben ist, beschäftigt sich Lois Alexander mit den Folgen der Sklaverei und dem Nachhall auf unsere Gegenwart.
In dem Roman Menschenkind (Beloved) wirft die Schriftstellerin Toni Morrison einen präzisen Blick auf das Zusammenspiel von Liebe, Trauma und Erinnerung, als eine Mutter zu einer unaussprechlichen Tat getrieben wird. Beeinflusst von Morrisons Schreibstil und gestützt auf eigene Recherchen zu der Darstellung Schwarzer Mütter in Mythologie und Religion, schafft Lois Alexander ihre eigene Sprache, in der sich persönliche Erzählung, Historizität und Spiritualität vermischen. Am Beispiel von Ikonen wie der Schwarzen Madonna untersucht die Performance Prozesse und Folgen von Synkretisierung, der Vermischung verschiedener religiöser Ansichten. Dabei nutzt Lois Alexander Materialien wie Stoff und Ton und lässt durch ihre Berührung und Erinnerung unterschiedliche Spannungen spürbar werden.
Yeye sucht nach Wegen der Heilung, erprobt zugleich aber auch Strategien der Verweigerung und des Widerstands. Was sind die Zeitlichkeiten eines rassifizierten Körpers, der von sichtbaren und unsichtbaren Wunden gezeichnet ist? Indem sie sich durch verschiedene Ebenen von Video, Text und Performance bewegt, schafft Lois Alexander eine berührende Auseinandersetzung mit einer modernen Ära, die eng mit kolonialer Geschichte, Müttern und dem Meer verwoben ist.
Sprache
Web
Produktionscredits
KONZEPT, CHOREOGRAFIE, PERFORMANCE Lois Alexander SOUND Sea Novaa BÜHNENBILD Nina Kay KOSTUMBILD Sarah Seini DRAMATURGIE Jasco Viefhues Videografie Diara Sow PRODUKTIONSLEITUNG Nick Germeys ProduKtionSASSISTENZ Ben Mohai
Eine Produktion von Lois Alexander in Koproduktion mit SOPHIENSÆLE. Das Stück und seine Wiederaufnahme sind gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Medienpartner: taz, die tageszeitung.
Sophiensæle
Spielstätte:
Hochzeitssaal
Sophienstraße 18
10178 Berlin
10,00 EUR - 15,00 EUR