Lisas Land des Lächelns
Lisas Land des Lächelns
EINE DATING-OPERETTE NACH FRANZ LEHÁR VON ABIGÉL VARGA (MUSIK) UND ELISABETH PAPE (TEXT) – LIEDTEXTE LUDWIG HERZER, FRITZ LÖHNER-BEDA UND VICTOR LÉON
Uraufführung verschoben auf 25.1.24!
„Dein ist mein ganzes Herz, wo du nicht bist, kann ich nicht sein…“ – kannst du das heute so noch sagen (singen), wenn es dir ernst ist mit der Liebe? Wieviel Sentiment, Nostalgie, ja: auch Kitsch geht noch, bevor es lächerlich wird? Lisa probiert es einfach aus. Sie will es wissen, das Ding mit der Liebe, den Träumen, die groß sein dürfen, dem Sound der Operette. Sicher, einige würden sagen, Lisa sei da etwas speziell. Aber was soll das schon heißen, in Berlin, der Welthauptstadt diverser Lebensentwürfe? Lisa fährt also eher auf Lehár ab als auf Techno. Und sie mag den Kick mit dem/ den sogenannten Fremden. In einer Dating App findet sie, wonach sie sucht, das große Los: „Sou Chong“ (der eigentlich ganz anders heißt und tickt), gebürtiger Chinese und Student in Berlin, der doch dem Sou-Chong aus Lehárs Operette ganz ähnlich scheint und dazu noch großartig singen kann! Klingt nach dem Beginn einer ver-rückten Liebesgeschichte. Nur: im realen Leben, ohne Netz und Operette, ist alles doch anders und mitunter komplizierter…
Und seltsam: leben die frag- und kritikwürdigen Klischees des Fremden in der Operette etwa heute weiter in Dating Apps und Inszenierungen seiner User*innen? Auf Einladung der Neuköllner Oper haben sich Abigél Varga (Musik) und Elisabeth Pape (Text) Lehárs weltberühmte Operette von der Begegnung zweier Kulturen aus zwei Welten auf ihren Gegenwartsbezug hin angesehen und bringen den ursprünglichen Plot in unser heutig-polyglottes Berlin. Die junge Autorin und Kleist-Förderpreisträgerin Elisabeth Pape verschlankt das Original liebevoll und stringent auf ein Quartett junger Leute, die die Liebe und eine Idee von sich selbst suchen, und umfasst dies mit Lehárs berühmter Musik. Aber können wir uns heute noch mit diesen Melodien begegnen? So unternimmt die ungarische Komponistin Abigél Varga eine besondere Arbeit: Sie kommentiert in eigener Kunstfertigkeit Lehárs originale Arien, Duette und Orchesterkompositionen und arrangiert sie für ein Farben- und Facettenreiches Ensemble neu, in der auch die Guzheng, die chinesische Wölbbrettzither, nicht fehlen darf.
Sprache
Web
Produktionscredits
MUSIK Abigél Varga TEXT Elisabeth Pape INSZENIERUNG Ansgar Stephan Weigner AUSSTATTUNG Christian Müller IDEE UND DRAMATURGIE Bernhard Glocksin VIDEO Valle Döring
MIT
Marie Sofie Jacob (Lisa), Nicholas Malakul (Sou-Chong/Prinz), Luca Schaub (Tobias/Gustl), Vivian Yau (Mi/Schwester) und den Musiker*innen Kristjana Helgadóttir (Flöte), Lixue Lin-Siedler (Guzheng & Koto), Christian Vogel (Klarinette/Bassklarinette), Florian Juncker (Posaune), Silke Lange (Akkordeon), Anne Müller (Violoncello), Sabrina Ma (Vibraphon/Schlagwerk)
MUSIKTHEATER VERNETZT:
FRANZ LÉHAR UND DAS AUSHALTEN VON GEGENSÄTZEN
im Anschluss an die Vorstellung am 27. Januar
Im ersten Publikumsgespräch des Jahres geht es um das Ausloten von Ambivalenzen: Operettenexperte Kevin Clarke und Musikhistoriker Daniel Molnár diskutieren über die Widersprüche in Franz Lehárs Person: seine Zusammenarbeit mit vorrangig jüdischen Kollegen und seine Position als Hitlers Günstling und die politische Dimension der Operette damals und heute. Dabei stellen wir die Frage, wie wir heute mit diesem Erbe umgehen können.
MUSIKTHEATER VERNETZT:
WAS BIST DU DENN FÜR EIN (STEREO-) TYP?
im Anschluss an die Vorstellung am 24. Februar
Das zweite Publikumsgespräch dreht sich um (kulturelle) Beziehungen, Erwartungen und Vorurteile. Anknüpfend an die Figuren Mi und Sou-Chong in Franz Lehárs Operette, aber vor allem in der neuen Überschreibung von Elisabeth Pape und Abigél Varga, sprechen wir mit den Darstellenden Vivian Yau (Hongkong) und Nicholas Malakul (Thailand) über ihre persönlichen Erfahrungen im Kulturbetrieb, in der musikalischen Darstellung des asiatischen Raums im Westen. Im Gespräch mit der Musikethnologin Dr. Yongfei Du wird das Individuelle in einen größeren Kontext gebettet und nach Stereotypen bis hin zu internalisiertem Rassismus gefragt.
Vorstellungen mit englischen und deutschen Übertiteln für’s Smartphone (OPERA ACCESS)
Aufführungsrechte beim Rowohlt Theater Verlag, Hamburg
Keine Termine gefunden
Neuköllner Oper
Spielstätte:
Saal
Karl-Marx-Straße 131
12043 Berlin
22,00 EUR - 26,00 EUR