Hendrik Quast: Label for One
Hendrik Quast: Label for One
In Sachen soziale Mobilität gibt’s keine Rückkehrgarantie und die Umtauschbedingungen bleiben unklar. Hendrik Quast nähert sich seinem Klassenwechsel aus nicht-akademischen Verhältnissen in die Kunstwelt über Umwege an: Re-Inszenierungen verschiedener Fremdheitserfahrungen, Wiederholungen von Coming Outs und Anpassungsstrategien.
Das Material für diese Performances stellt ein persönliches Archiv aus Preisschildern, Etiketten und Label dar, denn Kleidungs- und Kostümcodes der Theater- und Kunstwelt zu deuten und umzusetzen gehören beim Klassenwechseln zum unaufhörlichen Prozess des Aneckens und Passings dazu. In einer inszenierten Mahlzeit plant er diese Labels zu verspeisen. Durch den Akt der Preisschildermalzeit reflektiert Quast Anpassungsphantasien, Verkörperungsneid, unvermittelbare Herkunfts- und Krankheitsgeschichten vor dem Hintergrund von Klassen-(Nicht-) Zugehörigkeit. Damit erweitert er den Blick auf die künstlerische Praxis eines Klassenwechslers als fragilen Prozess des Labelns und Relabels der eigenen Identität auf und neben der Bühne aus.
„Bis ich nach dem Shoppen davon überzeugt bin, dass die Sachen zu mir passen und ich zu ihnen, lasse ich die Preisschilder dran. Doch mit Ablauf der Umtauschfrist möchte ich sie am liebsten aufessen. Sonst könnte ja rauskommen, was ich mir leiste. Durch diese Mahlzeit gehe ich auf Nummer sicher, dass wirklich niemand rausfindet, was ich mir jetzt Wert bin.“ (Hendrik Quast)
INFORMATIONEN ZUR BARRIEREFREIHEIT
https://sophiensaele.com/de/stueck/hendrik-quast-label-for-one#informationen-zur-barrierefreiheit-2362
Sprache
Web
Produktionscredits
Text und Performance: Hendrik Quast Künstlerische Mitarbeit: Michel WagenschützGrafikdesign: Christina MäckelburgProduktion: Lisa Gehring
Eine Produktion von Hendrik Quast in Kopdoduktion mit Sophiensæle. Medienpartner: Arts of the Working Class, Berlin Art Link, Das Wetter, Missy Magazine, Siegessäule, taz.
Sophiensæle
Spielstätte:
Festsaal
Sophienstraße 18
10178 Berlin