Glen Sheppard: So Many Ideas
Glen Sheppard: So Many Ideas
Die Performance So Many Ideas erforscht eine moralische Krise, die wir nicht genau benennen können: ein stilles, selbstzerstörerisches Unwohlsein, ein schleichendes Unheil.
In einem verfallenen Hotelzimmer am Hafen, am Rande ihrer Zivilisation, suchen drei Frauen - eine davon todkrank - Zuflucht in ihrem gemeinsamen Raum. Eine spielt fast geistesabwesend Geige, eine andere singt, während die dritte murmelt, träumt, fleht und sich erinnert. Gemeinsam überschneiden sich ihre Worte, ergänzen sich und fordern sich gegenseitig heraus wie eine barocke Kadenz - ein Spiegelbild der Kultur, ein nervöser Tick, eine dringende Suche nach dem Sinn: wie sie dorthin gekommen sind; wie wir alle hierhergekommen sind.
Inspiriert von Paul Bowles The Sheltering Sky (Himmel über der Wüste), Wallace Shawns The Fever (Das Fieber) und musikalisch von Händels Giulio Cesare in Egitto (Julius Cäsar), stellt So Many Ideas die Gegenwart in Frage: Warum landen wir in einer Welt, die vor Brillanz, Schönheit und Erfindungsreichtum nur so strotzt - so viele Möglichkeiten, so viel Kreativität -, immer wieder an denselben Orten und können so wenig vorweisen?
70 Minuten, gesungen und gesprochen in Englisch, Deutsch und Italienisch, teilweise mit Untertiteln in Deutsch und Englisch
Web
Stab
Produktionscredits
Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Glen T. Sheppard, geboren in Kanada, studierte Schauspiel an der Ryerson Theatre School. Er arbeitet in Performance und Film mit Fokus auf Musik und war als Spielleiter und Wiederaufnahme-Regisseur an der English National Opera sowie anderen Opernhäusern tätig. Sheppard beschäftigt sich mit musikalischen Texten, Ritualen und Zeitbewusstsein, aus denen psychologische Choreografien entstehen. Zuletzt inszenierte er Rusalka in Realzeit über die ganze Nacht unter dem Namen Until the waters foam up und I furiosi in den Uferstudios, eine Adaption dreier Händel-Opern.
English Theatre Berlin
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