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#diewelle2020
in einer GRIPS-Fassung und Übersetzung von Jochen Strauch nach Motiven des Romans „Die Welle“ von Todd Strasser (Morton Rhue)
»Ihr meint also, eine Diktatur wäre in Deutschland nicht mehr möglich?« – »Auf keinen Fall! Dafür sind wir viel zu aufgeklärt.«
Eine Geschichtslehrerin arbeitet zum Thema Faschismus. Die Schüler*innen verstehen nicht, warum die deutsche Mehrheit die Verbrechen der Nationalsozialisten schweigend und tatenlos mit angesehen hat. Sie startet ein simples Experiment, indem sie die Klasse mit Übungen in Disziplin und hierarchischem Verhalten zu stärkerer Verbundenheit eint, in der Gruppe Gemeinschaftssinn durch Symbole und Parolen stiftet. Die Verführbarkeit durch faschistisches Gedankengut gewinnt erst spielerisch, dann immer radikaler die Oberhand. Das Experiment entgleitet.
Heute ist die Welt aufgeklärt und sicher. Oder? Populismus, Xenophobie, Autokratien, Trump, Putin und Bewegungen wie die Identitären oder die Rassemblement National schüren in ganz Europa unter dem Deckmantel großer Gefahren von außen eine althergebrachte Angst, die sich mit bekannten Codes in neuen Worten präsentiert.
Das reale Experiment »The third wave« des kalifornischen Highschool-Lehrers Ron Jones, das 1981 als weltweit erfolgreicher Roman »The Wave« von Todd Strasser (Morton Rhue) jahrzehntelang Schullektüre war, wirft unter den aktuellen politischen Umständen alte Fragen neu auf: Was gibt es einer Gruppe, sich einer anderen gegenüber überlegen zu fühlen? Wer ist drin und wer ist draußen? Wer hinterfragt? Wer kämpft für was und wer schaut zu? Braucht es letztlich nur entsprechend viele schweigende Zuseher*innen, um Demokratie zu gefährden? Welche Rolle spielt das Internet dabei? Und: Auf welcher Seite stehst Du?
Die Nachgespräche finden mit der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus statt.
Besetzung
- Regie
- Jochen Strauch
- Musik
- Thilo Brandt
- Öz Kaveller
- Bühne und Kostüme
- Christin Treunert
- Video
- David Schulz
- Dramaturgie
- Tobias Diekmann
- Theaterpädagogik
- Nora Hoch
- Anna Kempowski
- Esther Agricola
- David Kater
- Ludwig Brix
- Paul Sanders
- Christian Giese
- Berit Rosenberg
- Katja Hiller
- Alexandra Staiger
- Lisa Klabunde
- Robert Landmann
- Marius Lamprecht
- Benjamin Börne
- Frederic Phung
- Ellen Rosenberg
- Regine Seidler
- Laura Sanders
- Alina Strähler
- Musiker
- Thilo Brandt
- Musikerin
- Öz Kaveller
Pressestimmen
Deutschlandradio Kultur Fazit, Malte Henning, 15.01.2020Der Schulklassiker reißt nach wie vor mit. [...] Mit dem Stück „#diewelle2020“ verortet der Regisseur und Autor der Bühnenfassung, Jochen Strauch, den bekannten Stoff im Hier und Jetzt.
rbb24, Magdalena Bienert, 16.01.2020Die Uraufführung [...} hat gezeigt, wie relevant der Stoff auch heute noch ist. [...] Die gelungene, moderne Bühnenfassung ist eine wirklich starke Ensembleleistung. Hinzu kommen Live-Musik, Videoelemente und ein beeindruckendes Bühnenbild. [...] "Die Welle" ist und bleibt ein bewegender Stoff, der in dieser modernen Fassung des GRIPS Theaters einmal mehr den Blick schärft und zum Nachdenken anregt. Absolut empfehlenswert.
Der Tagesspiegel, Patrick Wildermann, 16.01.2020Strauchs „#welle2020“ schafft es vor allem, die Verführungskraft des Gemeinschaftsgefühls zu beglaubigen. [...] Trotz einiger Verweise auf den aktuellen Bocksgesang des Populismus – Trump kommt dabei ebenso vor wie das kühl kalkulierte „Vogelschiss“-Fanal der AfD – bleibt Strauch der Vorlage im Wesentlichen allerdings treu. Was auch gut ist! [...] Strauchs Inszenierung macht in [...] mitnehmenden, toll gespielten Stunden die zentrale Erkenntnis aus Jones’ Experiment erfahrbar: Das Gespenst des Faschismus ist nicht gebannt.
Berliner Zeitung, Christian Rakow, 17.01.2020Das Grips-Theater spielt eine eigene Romanadaption, "#diewelle2020" (trendig mit Hashtag), die sich deutlich in unsere politische Realität einhängt. [...] Im ganzen ein wichtiger Abend. Eine Besinnung darauf, dass die Demokratie nicht gratis ist, sondern für jede Generation aufs Neue gewonnen werden muss.
Taz, Linda Gerner, 20.01.2020Im Grips Theater gibt es in der Inszenierung [...] für Schulklassen Generationskomik und originellen Slapstick zu sehen, um unaufdringlich zur Reflexion über soziale Strukturen anzuregen. [...] Auf dem Lehrplan einer fiktiven Berliner Gesamtschule steht Nationalsozialismus – und die Frage: Wieso haben so wenige widersprochen? [...] Das Stück bietet einen Anstoß, um über Rechtsextremismus und Mobbing zu diskutieren. Den pädagogischen Auftrag nimmt das Grips nicht nur durch die Stückwahl ernst.
Anmerkungen
FÄLLT LEIDER AUS!
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