Der Diener zweier Herren
nach Carlo Goldoni
Der Diener zweier Herren
nach Carlo Goldoni
In einer englischen Bearbeitung von Antú Romero Nunes
Beatrice reist als Mann verkleidet nach Venedig, um ihren Geliebten Florindo zu suchen. Ihr Diener Truffaldino tritt – ein Zufall will es – auch in Florindos Dienste. Rasch verstrickt sich Truffaldino in allerlei Schwierigkeiten und gerät so von einer zu Beginn schlicht schlechten Ausgangsituation (Hunger!) in immer kompliziertere Verwicklungen. Goldonis Anliegen war es, mit dem Diener zweier Herren ein Stück guter Unterhaltung zu bieten, dessen Kern keinerlei moralische Botschaft enthält, stattdessen jedoch reichlich komödiantischen Zündstoff. Regisseur Antú Romero Nunes spitzt Goldonis komödiantische Grundanordnung weiter zu, indem er den „Diener zweier Herren“ mit einem rein weiblichen Ensemble besetzt und damit weiter Verwechslungen und Doppelbödigkeiten herausfordert.
Original Englisch mit deutschen Übertiteln.
Sprache
Dauer
1 Stunde 55 Minuten
Web
Besetzung
Autoren
Inhaltsangabe
DER DIENER ZWEIER HERREN
NACH CARLO GOLDONI
In einer englischen Bearbeitung von Antú Romero Nunes
INVISIBLE AGAIN.
Carlo Goldoni wollte mit dem Diener zweier Herren ein Stück gute Unterhaltung bieten und diese Idee war auch ein zentraler Ausgangspunkt der Inszenierung, die Regisseur Antú Romero Nunes während der Proben am Berliner Ensemble für und mit dem Ensemble der Darstellerinnen entwickelt hat. Ausgehend von den Masken und Klischees der Commedia del arte, der Figurenkonstellation im Diener zweier Herren und der großartigen Komödienkonstruktion von Carlo Goldoni, begibt sich der Abend auf die Suche nach Fragen von Gemeinschaft, Zugehörigkeit und Heimat und tut dies im leichten Gewand eines Western Noir. Der Diener – bei Antú Romero Nunes The Servant – ist kindlich naiv, eine Figur wie direkt einem Märchenbuch entsprungen. Auf der Reise durch die Erzählung trifft The Servant auf eine eingeschworene Gemeinde grobschlächtiger Typen, die allem Fremden skeptisch gegenüberstehen. Selbst als The Servant muss frau/man sich hier beweisen. Darum bemüht, allen zu gefallen, alles richtig zu machen und dabei aber auch noch halbwegs anständig zu überleben (angetrieben von existentiellem Hunger), verstrickt sich The Servant in ein immer undurchdringlicheres Netz von Lügen und Tricksereien und bleibt dennoch fremd in einer Welt, die nur ihresgleichen kennt und toleriert. The Servant findet keinen Zugang zu dieser Gesellschaft, deren Sprache und Rituale ihr/ihm fremd sind. Der einzige Weg akzeptiert zu werden, scheint die Selbstaufgabe: Anpassung, Opferbereitschaft, maximale Integration als Preis für ein neues, vielleicht besseres Leben. Welcome to the Quietlands.
• Clara Topic-Matutin
Original Englisch mit deutschen Übertiteln
Berliner Ensemble
Spielstätte:
Großes Haus
Bertolt-Brecht-Platz 1
10117 Berlin