Bernhard Hoëcker
Was vom Merken übrig blieb
Bernhard Hoëcker
Was vom Merken übrig blieb
BERLIN-PREMIERE
Seit 25 Jahren auf den Theaterbrettern der Republik zu stehen und das siebte Bühnenprogramm vor der Brust zu haben, stellt so einige Herausforderungen an Bernhard Hoëcker. Eine schnöde Statistik über bisherige Auftritte, Zuschauerzahlen, gefahrene Kilometer usw. wäre seiner unwürdig und alles kalter Kaffee. Würde er rein zahlenmystisch an die Sache herangehen, mag er über die Sieben als Glückszahl oder aber auch über den siebten Buchstaben im hebräischen Alphabet stolpern. Dort heißt 7 Zajin, was Schwert bedeutet. Damit kommt er der Sache vielleicht so langsam näher, ist Bernhard Hoëcker seit 2001 doch Vorkämpfer für geistreiche Comedy.
Er hat nun alle seine bisherigen Programme gefiltert und einem Imker gleich beim Honigmachen zentrifugiert, gewissenhaft wie ein Höhlenkletterer beim Abseilen das Material kontrolliert und wie ein Schreiner für den Endschliff zur feinsten Körnung gegriffen. Dabei hat er das Wesentliche herausgearbeitet: der Honig ist rein, das Seil tipptopp in Ordnung, das Holzstück ein haptisches Highlight - und damit präsentiert sich das siebte Bühnenprogramm lupenrein und maximal authentisch Hoëcker.
Jetzt wird es spannend, an was er sich nach einem Vierteljahrhundert erinnern und ob er sich das wirklich alles merken kann. Denn das Merken im Alter ist so eine Sache, deshalb bleibt er selbst gespannt, ob er dafür jung genug geblieben ist. Seien Sie dabei wenn Bernhard Hoëcker sich das Silberdiadem zurechtrückt, den Merkturbo anschaltet und 25 Bühnenjahre abfeiert. Maximal heißer Scheiß!
Web
Berlin-Premiere
Die Wühlmäuse
Pommernallee 2-414052 Berlin
34,50 EUR