Das gemeinsame Projekt vom Komponisten elektronischer Musik Lucas Kuzma und der Choreografin, Dramaturgin und Performerin Christine Bonansea, beschäftigt sich mit dem Thema Zeit und den zeitlichen Schichten, umhüllt von einer hypnotisierenden Komposition. Inspiriert von der Archäologie, manipulieren die beiden auf geniale Weise die Prinzipien der Supersymmetrie und der Metrik, um uns eine veränderte Wahrnehmung und Reise durch die gewaltigen Dimensionen von Raum und Zeit zu ermöglichen. Kuzma verwendet LiDAR-Scans und gestaltet mit ihnen kunstvoll und akribisch eine Reihe von städtischen Räumen und webt mit ihnen komplexe Karten einer bestimmten geografischen Ausdehnung. In diesem korrelativen System nimmt der Raum harmonisch die Essenz einer potenziellen Vergangenheit auf, erweckt gleichzeitig visionäre Transformationen der Zukunft zum Leben und enthüllt eine sich ständig verändernde Gegenwart - ein ätherisches Reich, das einer suspendierten, unbestimmten Parallelzeit ähnelt. Indem wir durch die labyrinthischen Vertiefungen von „Artificial Archéology“ navigieren, werden wir zu Teilnehmenden an einem allumfassenden Diskurs, der sich mit der rätselhaften Beziehung zwischen Zeit und Raum auseinandersetzt. Das Stück führt uns an einen Ort in dem sich die zeitlichen Grenzen auflösen, die künstliche Zeit vor unseren Augen zerbröckelt und die grenzenlosen Möglichkeiten offenbart, die jenseits des physischen Körpers liegen.