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Angriffe auf Anne
Angriffe auf Anne
von Martin Crimp
In einer Übersetzung von Falk Richter
Regie: Lilja Rupprecht
Anne. Anya. Annie. Anny. Annushka. International gesuchte Terroristin. Kaltblütige Mörderin. Touristin im Piemont. Künstlerin. Mutter. Liebhaberin. Das Mädchen von nebenan. Physikerin. Filmstar. Jung und alt. Opfer und Täterin. Arm und reich. Ihr Gesicht taucht auf den Titelseiten der VOGUE auf, ihr Name in Faxmeldungen über ethnische Säuberungen, ihr Körper in sexistischen Gesprächen von Filmproduzenten. Eine Gruppe Intellektueller diskutiert ein politisches Manifest, welches sie angeblich verfasst haben soll, während ein Pop-Song ihren Namen in Endlosschleife wiederholt. Wer soll das sein? Ist sie die Eine oder die Andere? Ist sie alle zugleich? Ist alles Imagination? Wo versteckt sich die Wahrheit über ein Leben? Und wer spricht da über sie: Freunde, Freundinnen, Familie, flüchtige Bekannte, Zeitgenossen, die Gesellschaft, ein Schriftsteller, ein Gott? Aus »17 Szenarien für das Theater«, einer Abfolge vager Spuren und widersprüchlicher Informationen, hat der britische Autor Martin Crimp in seinem visionären Stück im Jahr 1997 das verschwommene Porträt einer Frau zusammengesetzt, während im Hintergrund der Balkankrieg in Echtzeit im Fernsehen lief. Spielsequenzen, Choreographien, Filmmaterial, Stimmen aus dem Off versuchen, Anne zu fassen zu bekommen. Wo bleibt die Wahrheit, wenn überall und ständig Bilder produziert werden? Welche Wirklichkeit gilt in einer von Bildern und Ereignissen überfluteten Welt? Was bleibt von der Euphorie der ersten Mobiltelefone und Internetforen, von den Versprechen der Globalisierung, vom medial vermittelten Schrecken des internationalen Terrors? Lilja Rupprecht unterzieht Crimps Text fast 30 Jahre nach seinem Erscheinen einer neuen Lektüre und blickt aus der Gegenwart zurück in die 90’er Jahre. Rupprecht wurde 1984 in Hamburg geboren und arbeitete dort als Regieassistentin am Thalia Theater, bevor sie Theaterregie an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin studierte. Mit ihrer Inszenierung »Clavigo« von Johann Wolfgang von Goethe wurde sie 2012 zum Körber Studio Junge Regie eingeladen. Seither inszenierte sie u. a. am Deutschen Theater Berlin, Schauspiel Frankfurt, Schauspiel Hannover, Schauspiel Köln, RambaZamba Theater Berlin und am Burgtheater Wien. »Angriffe auf Anne« ist nach »Jeff Koons« ihre zweite Arbeit an der Schaubühne.
Dauer
95 Minuten
Web
Stab
Besetzung
Schaubühne am Lehniner Platz
Kurfürstendamm 15310709 Berlin
Tickets an der Theaterkasse