Komische Oper Berlin
Im Musiktheater geht es vor allem um eines - Menschen zu bewegen.
Seit seiner Errichtung im Jahr 1892 ist das Haus an der Behrenstraße immer wieder ein Vorreiter für zeitgemäßes, lebendiges Musiktheater gewesen. Heute zählt es zu einem der profiliertesten Opernhäuser im deutschsprachigen Raum. 1892 als „Theater unter den Linden“ eröffnet, 1889 nach Umbauarbeiten als „Metropol-Theater“ wiedereröffnet, wurde das Haus berühmt für seine aufwändigen politisch-satirischen „Jahresrevuen“, und avancierte nach dem 1. Weltkrieg zu einem der wichtigsten Operettenhäuser in Deutschland.
Das Musiktheaterkonzept Walter Felsensteins, der 1947 im Haus an der Behrenstraße die „Komische Oper“ gründete, revolutionierte nach dem Zweiten Weltkrieg den gesamten europäischen Opernbetrieb und bleibt bis heute ein wichtiger Bezugspunkt für die große Mehrheit von Musiktheater-Regisseuren mit Anspruch auf Zeitgenossenschaft. Diese internationale Strahlkraft als Impulsgeber für innovatives Musiktheater spiegelt sich in den vielen künstlerischen Karrieren wider, die an der Komischen Oper Berlin ihren Ausgang nahmen – darunter die Regisseure Götz Friedrich und Harry Kupfer sowie die Dirigenten Otto Klemperer, Kurt Masur, Yakov Kreizberg und Kirill Petrenko.
2012 übernahm Barrie Kosky die künstlerische Leitung der Komischen Oper Berlin. Mit ihm kam Henrik Nánási als Generalmusikdirektor. Barrie Kosky bezieht sich künstlerisch nicht nur auf die Tradition Felsensteins, sondern ebenso auf die stark von jüdischen Künstlern geprägte Vorkriegstradition des Hauses. Felsensteins Anspruch an eine Oper als Musiktheater, in dem Musik und Szene gleichberechtigte Teile der Inszenierung sind, verbindet Kosky mit der Forderung nach einem Musik-Theatererlebnis, das alle Sinne anspricht und die gesamte Spannbreite an musikdramatischen Formen vom klassischen Mozart-Repertoire über Operetten, Musicals bis zu genreüberschreitenden Projekten umfasst.