Heimathafen Neukölln
Der Heimathafen Neukölln im Rixdorfer Ballsaal in Berlin-Neukölln steht seit 2009 für ein neues Volkstheater aus Berlin. Im schmucken Varieté-Saalbau mit neobarocken Verzierungen und Jugendstilelementen präsentiert der Heimathafen unter dem Motto WIR SIND VOLKSTHEATER! ein vielfältiges Programm aus Schauspielproduktionen, Musiktheater, Konzerten, Lesungen und neuen Show-Formaten und verleiht dem multikulturellen Bezirk Neukölln eine Stimme - geprägt von einem Crossover an Stilen, Genres und Kulturen.
Volkstheater und Neukölln – das gehörte schon immer zusammen. Das frühere Vergnügungsviertel Rixdorf vor den Toren Berlins stand seit jeher für „einfache“ Unterhaltung. Etwas von diesem Flair möchte der Heimathafen Neukölln wiedergeben, indem er Alt-Berliner Volksstücke ausgräbt und mit dem Heute verknüpft. Der Rixdorfer Ballsaal gehörte 1876 zu einem Dorfgasthaus und war nach der Eingemeindung 1894 eines der ersten subventionierten Theater Preußens. In den wilden Zwanziger Jahren feierte man hier ausschweifende Feste, nach dem ersten Weltkrieg zog ein Kino ein, bevor die Nationalsozialisten den Saal 1942 als Sammelstelle für die Güter jüdischer Bürger nutzten. 1968 musste die Bühne wegen mangelndem Publikums schließen und in den Achtzigern drohte ihr der Abriss. Seit 2009 ist der wunderschöne Rixdorfer Ballsaal zum festen Ankerplatz für den Heimathafen Neukölln geworden, der seit 2007 zunächst eine leer stehende Eckkneipe und die Alte Post an der Karl-Marx-Straße als temporäre Spielstätten nutzte.
In den Produktionen des Heimathafens steht Neukölln und seine Bewohner im Mittelpunkt. Ob die legendären “Rixdorfer Perlen”, die Neukölln-Trilogie mit “Arabboy” und “Arabqueen” oder die Jugendstücke – die Formate behandeln Themen wie Heimat, Migrationskonflikte, Jugendgewalt, das deutsche Prekariat, Gentrifizierung oder Ost-West-Konflikte.