Maxim Gorki Theater
Das Maxim Gorki Theater ist das kleinste und schönste der Berliner Stadttheater und in der ehemaligen Singakademie am Boulevard Unter den Linden angesiedelt. Das Theater wurde 1827 nach Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel als erster öffentlicher Konzertsaal in Berlin erbaut. Nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und der Rekonstruktion eröffnete das Gebäude 1952 als Maxim Gorki Theater wieder und avancierte zur wichtigsten Spielstätte des Theaters der Gegenwart in der DDR. 1988 inszenierte Thomas Langhoff hier ungeachtet der staatlichen Zensur Volker Brauns „Die Übergangsgesellschaft“ als Abgesang auf die DDR.
Mit Beginn der Spielzeit 2013/14 haben Shermin Langhoff und Jens Hillje (Ko-Intendant bis 2019) die künstlerische Leitung des Maxim Gorki Theaters übernommen und fühlen sich der politischen und widerständigen Vergangenheit des Hauses verpflichtet. Seit 2019 wird Intendantin Shermin Langhoff von einem künstlerischen Beirat unterstützt, in dem diverse Stimmen und langjährige Kollegen vertreten sind. Das Gorki reflektiert in seinem Programm eine diversifizierte Gesellschaft in Zeiten andauernder ökonomischer und politischer Krisen und sich verschärfender sozialer und kultureller Konflikte. Es versteht sich als Ort, der allen Menschen offensteht, unabhängig von ihrer Herkunft, unabhängig davon, ob sie aufgrund von Flucht, Exil oder Einwanderung in Berlin leben.
Neben Klassiker-Inszenierungen spiegeln die künstlerischen Formate die ästhetische Vielfalt des zeitgenössischen Theaters und umfassen literarische Uraufführungen, Gegenwartsstücke sowie Rechercheprojekte, die das 25-köpfige Schauspiel-Ensemble mit den Hausregisseuren Nurkan Erpulat, Oliver Frljić, Sebastian Nübling, Yael Ronen sowie weiteren namhaften Regisseur*innen realisiert. Mit der Studiobühne Studio Я und der temporären Bühne des Containers hat das Gorki weitere Plattformen für Diskussionen und die Darbietung von Arbeitsprozessen eingerichtet. Mit dem theaterpädagogischen Angebot Gorki X sind darüber hinaus alle vom Laien bis zum Profi eingeladen, im Gorki mitzumischen und zu experimentieren.
In der Theaterkritikerumfrage der renommierten Zeitschrift „Theater heute“ wurde das Gorki nach seiner ersten Spielzeit 2013/14 zum „Theater des Jahres“ gewählt. Zum besten Stück des Jahres wurde „Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen“ von Sybille Berg gekürt sowie Dimitrij Schaad als „Nachwuchsschauspieler des Jahres“ ausgezeichnet. 2015 ist das GORKI mit „Common Ground“ von Yael Ronen & Ensemble zum Theatertreffen eingeladen.