Berliner Philharmonie
„Ein Mensch im Angesicht eines andern, gereicht in Kreise, in mächtig schwingendem Bogen um strebende Kristall-Pyramide.“ Bereits 1920 notiert der Architekt Hans Scharoun die Vision eines idealen Theaterraums. Aus dieser Idee entwickelt er 35 Jahre später den Großen Saal der Philharmonie, ein Raumgefüge aus drei ineinander verschränkten Fünfecken, dessen Mittelpunkt das Podium mit den Musikern bildet. Vom tiefsten Punkt des Saals aus, dem Orchesterpodium, steigen die zu Blöcken zusammen gefassten Zuschauerränge terrassenförmig an, bis fast unter das zeltartig durchhängende Dach, dessen Form auch die Außenansicht bestimmt.
Bei der Eröffnung 1963 noch an der Peripherie West-Berlins gelegen, rückt die Berliner Philharmonie nach der Wiedervereinigung in die neue urbane Mitte am Potsdamer Platz. Ihre ungewöhnliche, zeltartige Form und ihre weithin leuchtende, gelbe Farbe macht sie zu einem Wahrzeichen der Stadt. An ihrer ungewöhnlichen Architektur und der neuartigen Konzeption des Konzertsaals entzündeten sich anfangs Kontroversen, mittlerweile dient sie als Vorbild für Konzerthäuser in der ganzen Welt. Der angrenzende Kammermusiksaal ist der kleine Bruder der Berliner Philharmonie – sowohl architektonisch als auch musikalisch. Als Auftrittsort für die zahlreichen Kammermusikgruppen der Berliner Philharmoniker präsentiert er jenseits symphonischer Konzerte vielseitige künstlerische Facetten der Orchestermitglieder und ist Forum für Gastspiele renommierter Musiker und Ensembles.
Seit dem Eröffnungskonzert unter Leitung von Herbert von Karajan spielen die 1882 gegründeten Berliner Philharmoniker, eines der weltweit führenden Orchester in der Berliner Philharmonie. Seit 2002 ist der Brite Sir Simon Rattle Chefdirigent der Berliner Philharmoniker.